festtage


Hoffe ihr hab die Festtage gut ueberstanden,ich habe sie im wahrsten Sinne des Wortes geradeso ueberlebt. Am Heiligen Abend hat man bis um halb zwei uhr morgens auf die kleinen aufpassen muessen ¬ denn sie wollten ja das Feuerwerk ueber der Stadt mitverfolgen (ich sag euch die Uruguayos haben nen echten Dachschaden was die Boellerei anbelangt)¬ danach hat mich ein Virus dahingerafft und ich kotzte die Heilige Nacht durch bis zum Abend des Tages danach. Geile Weihnachten sag ich euch. Bin aber jetzt wieder einigermassen bei Kreaften.
nen guten Rutsch,Alex

reizueberflutung

um fuenf uhr vorletzten mittwoch gings los; sind in einen der vielen busse eingestiegen und ich war erstmal dermassen ueberrascht, wie luxurioes die hier sind. 20 stunden liegesitz, dazu essen und einen martini gratis. das ganze in einem doppeldeckerbus, die ersten zwei plaetze oben direkt hinter der Windschutzschiebe. superbequeme sitze mit sicht auf eine vorbeiziehende landschaft die aus nichts wietre besteht, als aus ein paar palmen, ein paar bueschen, grasland, grasland und ganz viel grasland - die sonnenuntergaenge sind (dafuer um so mehr) beeindruckend.(ein kleiner prinz haette hier seine ware freude in der Traurigkeit)um so schockierender war der blick aus dem taxi, dass uns durch das zentrum der paraguayanischen Hauptstadt zu einem hinterhof -"hotel" brachte - der fahrer schien ein wenig enttauescht zu sein, in uns nicht die typischen, leicht uebers ohr zu hauenden touristen getroffen zu haben.Wir verbrachten drei naechte im heim der deutschen “mennoniten” – eine sehr religioese auswanderergemeinde, die sich nach ihrer emigration im landesinneren von paraguay niedergelassen hatte. Beim gang durch die strassen von asunciòn kommt mir die frage, warum ich nicht in dieser stadt meinen zivi machen kann; das waere viel interessanter, mit all den schotterstrassen, abflussgraeben voller muell,Kolonialbauten (eher im Hintergrund meines interesses) und den strassenstandkorridoren – einer neben dem anderen, alle mit irgendwelchen plastik- oder stoffplanen ueberdeckt verbunden, sodass ein riessiges,stickiges labyrinyh entsteht. Auf der einen seite will man jedes kleine detail dieser Reizueberflurung in sich aufnehmen, auf der anderen seite zieht es an die frischluft in richtung ausgang.Denn die vielen augen,welche dich wie einen ausserirdischen anstarren, koennen sehr bedraengend werden; die luft, die enge und der einstweidige koerperkontakt mit der masse tun ihr uebriges. Am rand kauern “armut schreiende” Indios neben ihrer kunst – die frage nach dem zivi-ort ist als banaliteat abgehagt.Ich haette gerne mehr zeit dort drinnen verbracht, aber nach drei tagen gings weiter nach Brasilien,genauer gesagt nach Foz do Iguazú zu den zweitgroessten Wasserfaellen der welt - "Cataratas"; die Natur praesentiert ihre wunderschoene Gewalt. Ich moechte nicht wissen, wie mich der Anblick dieser unendlich fallenden wassermassen mitgenommen haette, wenn nicht so viele Touristen
fotoschiessend aussenrum gelaufen waeren; aber wenigstens haben wir schoene Fotos gemacht Diese wasser fallen genau auf der grenze zwischen Brasilien und Argentinien - haben sie uns natuerlich von beiden seiten angeschaut -20min Fahrt davon entfernt befindet sich die Dreilaendergrenze (Brasilien,Argentinien,Paraguay) - ischt mer da halt au a mol gwaesa, ha.Nach weiteren 18 std fahrt tauchte ich in eine weitere Metropole ein - und ich tue mich schwer diese zu beschreiben: Buenos Aires es bebt das leben auf dreckigem asphalt,das zentrum ist voll von tangotaenzern und anderen strassenkuenstlern. zu deiner rechten laeuft ein herr in anzug und krawatte, die lederschuhe frisch gewienert vom heiseren schuhputzer an der ecke; an deiner linken hosentasche macht sich eine dreckige kinderhand zu schaffen - als ich ihn erwische macht der kleine Fratz ein unschuldiges gesicht und bittet um eine Muentze, damit er seinem kleinen Bruder, der daneben steht, etwas zum essen zu kaufen ("alles nur ne masche, damit der vater was zum saufen hat", aber trotzdem oder gerade deswegen heftig) man schenkt ihm einen Schockoriegel um sein schlechtes gewissen zu unterdruecken, da man immer wieder herrlich gekleidete Damen und Herren sieht und ohne sich irgendwie dagegen wehren zu koennen auch zur "Geldschicht" gehoert - "he amigo, where are you from, just looking, nada mas". beim anblick eines aufgequollenen, im rollstuhl sitzenden mannes mittleren alters, ohne Gliedmasen wirds dir schlecht - und nicht vor eckel.die hausfasaden sind im einen viertel, wie ich sie mir in paris vorstelle. einen spaziergang spaeter haaben zeit und strassendreck schon seit langem an genau diesen fasaden genagt. zum schluss erreicht man eine Gegend, in der man die Hinterhofsszenen von "westside story" haette drehen koennen; nur eben mit anderem tanzstil