gefiech

der Monat Mai ist sie Zeit mit den meisten Insekten - soll heissen, dass ich mich abends kaum raussetzen kann ohne innerhalb von 10 Minuten zweihundertfünfundzwanzig Schnackenstiche an jedem Zehen zu haben.

In meinem kleinen Lager ist immer so ne Hitze, so lass ich über Nacht das Fenster offen. Wenn ich dann morgens die Tür auf mach, fliegen mir erstmal zwei bis drei Fledermäuse um die Ohren.

so ein theather

Am Mittwochabend war seit langem einmal wieder Teatherprobe. Und da ich zufällig am Proberaum verlief, hat man mich gefragt, ob ich denn nicht mitmachen wolle; sie proben gerade ein Stück zum Thema "Sicherheit am Arbeitsplatz" das dann irgendwann in einer der Firmen im benachbarten Industriegebiet aufgeführt werden soll. Haja macht des halt au a mol; habe den ausländischen Sicherheitsbeauftragten übernommen, der in mehr oder weniger gebrochenem Spanisch einen kurzen Vortrag halten soll, dem dann keiner Beachtung schenkt. Gut, Skript gabs keins, auf der Bühne gestanden und aus der Nase gezogen...
Wann ist denn eigentlich die Vorführung ? morgen um zwei !

AAAAAAAAAAHHHHHHHH

bilder

Gedankenstrom º º

Da sitzt er nun auf der Treppe zu seiner kleinen Bude, der deutsche Zivi, der sich so toll findet, weil er seinen Dienst in Kolumbien macht. Er wartet auf den Anruf seiner Mami.

Denn dass es mich hierher verschlagen hat, war ja eigentlich nur ein gluecklicher Zufall und hatte eher wenig mit viel Vorbereitung und Zunkunftsplanung zu tun. Na und, dann ist das halt so und man freut sich darueber und muss sehen, wie man das beste daraus macht. Aber die Strotz-vor-Motivations-Plicht lâsst sich nicht 24 Stunden am Stueck erfûllen, denn die Befuerchtung mein Tun koennte keine Fruechte tragen und das Wissen, dass ich nie und nimmer so viel geben kann, wie ich von hier mitnehmen werde, laehmen.
Oefters verbringe ich meine Abende mit Alcides (der Nachtwaechter) am Kuechentisch. Wir reden. Er erzaehlt mir von den Problemen mit seiner Freundin und dass er kaum jemanden hat, mit dem er darueber sprechen kann. Ich hoere zu, gebe gute Ratschlaege und im gleichen Augenblick wird mir klar, dass ich im Moment eigentlich unendlich viel einsamer bin als er. Es wimmelt von "amigos" aber Freunde gibt`s keine. Man kann niemenden ersetzten, ich weis, aber... Ihr fehlt.
Die meisten studieren. Mein Kopf fuellt sich mit ganz viel anderem Zeugs und ich entfern mich irgendwie.
An was denkt man denn so, wenn man morgens die Uni betritt? Denkt man daran, dass wenn man in einem Dorf an der Karibikkueste geboren waere, der Vater kaum Geld gehabt haette, um die Grundschule zu bezahlen. Und wenn am Monatsende ein bisschen was uebrigbleibt investiert er es am Sonntagmittag, aus welcher Art von Resignation auch immer, an der Strassenbar in Rum.

In anderem Kontext zu sehen: Herzlichengluekwunsch zur gelungenen Diplomarbeit, Herr Kusaeng

1. Mai

Am ersten Mai ist man mit dem Motorradtaxi ins nächste Dorf zur "Auflege" des hier im Umkreis bekanntesten Dj`s gefahren. El "Rey de Rocha" ist eigentlich nicht ein Plattenleger, sondern das sind zwölf Brueder aus dem Dorf "Rocha" (ungefähr ne Stunde von Pasacaballos entfern) deren jüngster stark behindert auf die Welt kam ,er heisst Reinaldo daher "El Rey". Die Mammutanlage der zwölf Brüder füllt jedes Wochenende die (Dorf)Plaetze in und rund um Cartagena - eigentlich ne ganz tolle Sache, nur das ich, kaum angekommen, die Kotzerei und andere Unanemlichkeiten hab kriegen müssen
... Ja, ehm und sowas wie Toiletten halten die halt bei so ner mittelgrossen Veranstaltung nicht fuer nötig... ah gell die Polizei dein Freund und ... (die hab ich letzte Woche schon in der Gegend rumgekarrt, weil sie bei einer von Funscri geleiteten Besprechung in der Schule zugegen sein wollten) "Schoenen guten Abend Herr Polizeikomandant, wenn ich da mal ihr Oertchen..."

Tja des erlebt halt au so schnell nicht wieder, dem Herrn Kolumbianischestaatsgewalt die Bude vollgereirt :)