So jetzt sitze bzw. latsche ich (eher) schon fast 36 Stunden in der Hauptstadt von Argentinien rum und haette ja eigentlich mega viel Zeit mit der Heimat zu kommunizieren - da ich mir ja ausser ausspannen nicht viel vorgenommen hatte (.... hatte). Aber wenn ich mir dann so ueberleg, was ich interessantes schreiben koennte, verlaesst mich der "Mut" und ich entscheide mich, erst spaeter ein Internetcafe zu betreten... es gibt viel zu viel und irgendwie doch nix...
egal: Aus dem die-Seele-baumeln-lassen wird halt nix, denn ich hab naemlich den "Guido" getroffen. Der Guido ist Deutscher und lebt seit seinem elften Lebensjahr in Chile. Da seine Soehne in meinem Alter sind und die auch gern "rumreisen", hat er sich dazu "verpflichtet" gesehen, mich auf einen Cafe einzuladen und mir eine individuelle "Sehenswuerdigkeiten-Strecke" (Gruss an Papa) durch BuenosAires zusammengestellt. Weil der Guido kennt sich naemlich aus, der arbeitet fuer ein Touristenbuero, mmhhhmm....
Ne im Ersnt, super nett der Typ- hat mir tolle Tipps gegeben, bis hinzu was-in-welchem-Restaurant-zu-bestellen-ist, wenn man mal so richtig typisch argentinisch Essen will ( laesst sich fuer einen Feinschmecker wie mich auf "da gibts Fleisch" reduzieren) Ausserdem muss ich ihn auf der Rueckreise von Kolumbien nach Montevideo (kann die Flugroute Montevideo-Frankfurt net umbuchen) in Santiago besuchen kommen .... na also jetzt mal halblang, bin erstmal auf der Hinreise.
Waehrend des Zwischenstopps naechtige ich mitten im Zentrum von BsAs in einem ca 5 eur (pro Nacht) teuren Hostel (Fruehstueck gratis) -das hat sogar n Ventilator aufm Zimmer( 3 Umdrehungen pro Minute bei Hoechsstufe). Wenn man Oropax benutzt, kann man sogar schlafen, neben der "vielbefahrenen" Strasse ( 16 spurig durch die Innenstadt - die haben nicht alle Mate-Schalen im Schrank)
An einem meiner letzten Tage in Uruguay habe ich in der Garage des Kinderheims ne Kiste voller Stofftiere gefunden. Und da die Kleinen schon jede Menge Plueschzeug besitzen und eher mal lernen sollten auf ihr Zeug aufzupassen anstatt mit saemtlichem, gespendetetem "Kruscht" ueberhaeuft zu werden, der nach drei Sekunden in der Ecke landet, habe ich kurzerhand entschieden die Hunde, Elefanten, Maeuse,... zu verkaufen. Da sass ich dann auf der Feria (Art Flohmarkt) zwischen zwei so alten Uruguayas und hab mein Zeug fuer einen guten Zweck verscherbelt ( das Geld ging in die "Ausflugkasse") Die Viecher gingen weg wie warme Semmel - nur den kleinen "Snoopy" wollte keiner haben ... und so begleitet er mich jetzt auf meiner Reise in den "Norden". Wir beide haben das HogarAmanecer in Frieden verlassen, es wird aber noch einige Zeit dauern, bis ich so richtig realisiert haben werde, dass 6 Monate "Kinderwelt" der Vergangenheit angehoeren. Meine Arbeitgeber haben die Entscheidung das Heim vorzeitig zu verlassen durchaus nachvollziehen koennen... Anfangs hab ich mir den Arsch aufgerissen und zum Schluss war ich total ueberfluessig, da jede Menge neuer Erzieher eingestellt wurden, die sich nicht in Sachen Arbeitstruktur und Umgangsform nicht einig waren, was den Aufenthalt eines "mitwurschdelnden" deutschen Zivis total sinnlos hat werden lassen... dazu ein anderes Mal mehr, denn im Moment geniesse ich die Freiheit nicht ueber den "Saftladen" nachdenken zu muessen.